Diabetologische Schwerpunktpraxen in der Region Hannover | Diabetologische Schwerpunktpraxen in Niedersachsen |
Neue Wege in der ambulanten Diabetiker-Versorgung in Niedersachsen |
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Warum "Diabetologische Schwerpunktpraxen"? Die WHO fordert weltweit in ihrer St. Vincent-Deklaration, die Therapie und Betreuung der Diabetiker so zu verbessern, daß eine drastische Verminderung diabetischer Folgeerkrankungen daraus resultiert. Im Land Niedersachsen müssen derzeit ca. 420.000 Diabetiker behandelt und betreut werden. Hiervon sind ca. 55.000 Diabetiker insulinpflichtig. Ziel und Vorgabe der KV Niedersachsen ist die flächendeckende Einrichtung ambulanter Diabeteszentren., sogenannter „Schwerpunktpraxen", zur Ergänzung der hausärztlichen Behandlung von Diabetikern auf der einen Seite und der klinischen Versorgung auf der anderen Seite. Im Mittelpunkt der qualitätsgesicherten Behandlung muß die standardisierte und strukturierte Diabetikerschulung stehen. |
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Was leistet eine „Diabetologische Schwerpunktpraxis"? Die diabetologische Schwerpunktpraxis ist verpflichtet, Schulungen nach den Richtlinien des Zentralinstitutes der kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und den Maßgaben der Deutschen Diabetesgesellschaft (DDG) durchzuführen:
Spezielle Diagnostik und Behandlung der diabetischen Begleit- und Folgeerkrankungen (Fußambulanz) Die qualitativen Voraussetzungen von diabetologischen Schwerpunktpraxen KVN im Sinne einer „fachärztlichen Tätigkeit" sind:
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Diabetologische Schwerpunktpraxis - Partner für den Vertragsarzt Vorteile der Partnerschaft für den Vertragsarzt:
Vorteile der Partnerschaft für den Patienten:
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Wie kann die Partnerschaft beginnen ? Der Vertragsarzt wählt Patienten aus für:
Der Vertragsarzt nimmt Kontakt auf mit der „Diabetologischen Schwerpunktpraxis" in seiner Nähe. Informationen dazu erhält er von der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (Telefon: 0511380-3164). Nach Abschluß der gewünschten Maßnahmen steht die diabetologische Schwerpunktpraxis dem Vertragsarzt weiterhin als Ansprechpartner zur Verfügung. © Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen |
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Chancen und Aufgaben der Schwerpunktpraxen Seit ca. eineinhalb Jahren gibt es inzwischen 6 Diabetes- Schwerpunktpraxen im Bereich der Stadt Hannover sowie 3 weitere diabetologisch orientierte Praxen im Bereich des Landkreises Hannover. In dieser Ausgabe des Diabetiker-Infoblattes sollen diesmal unter anderem die Chancen und Aufgaben dieser Schwerpunktpraxen für die Versorgung der Diabetiker und Diabetikerinnen einmal näher geschildert werden. Die Genehmigung zur Einrichtung solcher Schwerpunktpraxen in den Zeiten auch im Bereich des Gesundheitswesen zunehmend knapper werdender Gelder geschah und geschieht weiterhin aus je nach Standpunkt unterschiedlichen Zielpunkten: Die Krankenkassen wollen mittelfristig Behandlungskosten einsparen, aber es geht vor allem auch um die Vermeidung von diabetischen Folgeschäden unter anderem auf dem Boden der 7 Jahre alten St. Vinzenz-Deklaration und eine bessere "Lebensqualität" der Diabetikerinnen und Diabetiker. Zur Zeit ist der (schlecht behandelte) Diabetes mellitus in den sogenannten Industrieländern und in Deutschland trotz der insgesamt sehr guten medizinischen Versorgung immer noch die häufigste Ursache für
sowie wichtige Mit-Ursache für Herzinfarkt, Schlaganfall, Bluthochdruck, ... Spätestens seitdem es mehrere Studien gibt, die zeigten, daß es kein Schicksal ist, diabetische Folgeschäden zu erleiden, sondern daß das Risiko hierfür durch eine aktive Optimierung der Stoffwechsellage, insbesondere durch einen HbA1c von unter 6,5 (-7)% erheblich gesenkt werden kann, setzt diese eine deutliche verbesserte, kontinuierliche Begleitung und Ausbildung des Patienten voraus. Die unter anderem auf Diabetes mellitus spezialisierten und kontinuierlich sich weiterbildenden Praxisteams mit Diätassistentin, Diabetesassistentin und Arzt/Ärztin (zumeist Internisten) wollen und können hier eine wesentliche Strategie zur Verbesserung der derzeitig nicht optimalen Behandlungssituation bieten. Aufgaben und Ziele dieser Diabeteszentren sind unter anderem:
© Dr. med. F.-R Fendler, 3. Hannoversches Diabetiker-Infoblatt 1997 |
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Möglichkeiten zur Verbesserung der Therapie bei Diabetikerinnen und Diabetikern durch
Diabetes-Schwerpunktpraxen Es gibt keine andere Krankheit, deren Therapieerfolg in einem derart starken Maße von der Selbst-Behandlung des Patienten/der Patientin abhängt, wie beim Diabetes mellitus, wobei dies eine gründliche Ausbildung bzw. kontinuierliche, partnerschaftliche Betreuung durch ein Team aus Diätassistentin, Diabetesassistentin und diabetologisch ausgebildetem und erfahrenem Arzt/Ärztin voraussetzt. Im Folgenden sollen einmal die Chancen und Aufgaben der Diabetes-Schwerpunktpraxen hierfür anhand einiger konkreter Beispiele aufgezeigt werden. |
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Chancen im Bereich der Anamnese: Die ausführliche, diabetes-orientierte Krankenbefragung (Anamnese) ist ein zentraler Bestandteil jeder Behandlung und ist bei vernünftiger Qualität zwar zeitaufwendig, aber letztlich sehr effektiv, um den Patienten richtig kennenzulernen und mögliche Folgeschäden und evtl. Therapiefehler herauszufinden. Einige Beispiele im Folgenden:
Diese obigen Beispiele setzen auf der Seite des Fragenden eine entsprechende Ausbildung und Erfahrung voraus, wie sie in den Diabetes-Schwerpunktpraxen vorhanden ist. |
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Chancen im Bereich der körperlichen Untersuchung: Eine diabetologisch orientierte Untersuchung sollte sich durch eine regelmäßige und gründliche Untersuchung auszeichnen, die verschiedene, mögliche Folgeschäden frühzeitig erkennen soll. Beispiele hierfür können sein:
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Chancen im Bereich der Therapie und zur Prophylaxe: Diabetes mellitus heißt nicht (nur), daß der Blutzucker erhöht ist und es "nur" um die therapeutische Normalisierung eines Laborwertes geht, sondern es handelt sich um ein erheblich komplexeres Krankheitsbild mit z.B. Auswirkungen im Bereich des Fettstoffwechsels, Bluthochdrucks, Gefäßschäden und Gefäßfolgekrankheiten wie z.B. im Bereich des Herzens (Angina pectoris, Herzinfarkt - v.a. der stumme, d.h. ohne Schmerzsymptome einhergehende Herzinfarkt) oder des Gehirns (z.B. vorübergehende Durchblutungsstörungen oder Schlaganfall),...
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Chancen im Bereich der Kooperation: Laut den Verträgen der Krankenkassen mit den Diabetes-Schwerpunkt-Praxen bzw. vor allem von diesen selbst erarbeiteten Richtlinien gibt es eine enge Zusammenarbeit mit z.B.:
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Chancen im Bereich der Therapie von Folgeschäden und Begleiterkrankungen: Gerade zu Zeiten immer knapper werdender Finanzmittel im Gesundheitsbereich haben viele Arztpraxen berechtigterweise Schwierigkeiten auch teure, weil zumeist innovative Medikamente einzusetzen, da hier evtl. eine Rückzahlung der Medikamentenkosten bei "Budget-Überschreitung" ansteht; wahrscheinlich und hoffentlich sind hier für die Schwerpunkt-Praxen andere Verordnungsmöglichkeiten gegeben, so daß auch heute wissenschaftlich sinnvolle, neue Medikamente eingesetzt werden können.
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Chancen im Bereich der Aus- und Weiterbildung der DiabetikerInnen: Diabetes-Schwerpunktpraxen haben die Möglichkeit und Pflicht, Diabetiker-Innen zu schulen, was einer der Haupttätigkeiten entspricht; so sind verschiedene Kursformen und -inhalte mit unterschiedlichen Stundenzahlen möglich:
Diese Kurse sind alle 2 Jahre wiederholbar, so daß sicherlich auch "langjährige", hochmotivierte PatientInnen durch den dauernden Wissensfortschritt hiervon profitieren können Diabetes-Assistentinnen, die in jeder Diabetes-Schwerpunkt-Praxis zum Diabetes-Team gehören und oftmals auch als Diät-Assistentinnen ausgebildet wurden, müssen sich ebenso wie das ärztliche Teammitglied mehrmals jährlich weiterbilden, was z.B. im Rahmen von speziellen Kongressen und Wochenenden sowie innerhalb der vierteljährlichen Diabetes-Qualitätszirkeln, die auch dem internen Austausch dienen, stattfindet, um bezüglich der wissenschaftlich abgesicherten diagnostischen und therapeutischen Neuerungen auf dem Laufenden zu sein (und nicht den wöchentlichen Sensationsmeldungen der diversen Zeitschriften über die "Heilung des Diabetes mellitus" unkritisch ausgeliefert zu sein). |
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Dies können nur einzelne Aspekte der Möglichkeiten von Diabetes-Schwerpunktpraxen sein, die evtl. durch weitere Leistungen ergänzt werden können, beispielsweise
Ziel aller Schwerpunktpraxen ist es eindeutig nicht, alle Diabetiker bezogen auf die gesamte medizinische Versorgung "an sich zu binden", sondern diese im wesentlichen nur diabetologisch spezialisiert regelmäßig zu betreuen. Auch Diabetes-Schwerpunkt-Praxen sind regelmäßig wie auch der DDB im Gespräch mit den Krankenkassen, um einzelne Verbesserungen der Versorgungsmöglichkeiten zu erreichen, so daß sich hier eine Partnerschaft ergibt, die es auszubauen gilt. Ferner ist eine wohnortnahe Diabeteseinstellung unter Alltagsbedin-gungen (z.B. Arbeit) oftmals realistischer möglich und für viele Patientinnen eher akzeptabel, als unter Bedingungen einer Diabetes-Kurklinik. Dies können nur einige Möglichkeiten und Ziele der verschiedenen Diabetes-Schwerpunktpraxen sein, die hier einmal ansatzweise geschildert wurden. © Dr. med. F.-R. Fendler, Schwerpunktpraxis für Diabetes, . Hannoversches Diabetiker-Infoblatt 1997 |
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Fünftes Hannoveraner Diabetesgespräch 1998Henriettenstiftung Hannover in Zusammenarbeit mit dem Qualitätszirkel Diabetes mellitus Hannover und der Akademie für Ärztliche Fortbildung Niedersachsen Screening und Therapie des GestationsdiabetesMittwoch, den 14. Oktober 1998 Programm:
Referenten:
mit freundlicher Unterstützung von: • NovoNordisk Wegbeschreibung: auch für interessierte DiabetikerInnen |
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Hochdruck-Schulung in den Schwerpunktpraxen |
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Seit Ende 1998 wird in den diabetologischen Schwerpunktpraxen Niedersachsens ein strukturiertes Therapie- und Schulungsprogramm für Patienten mit Bluthochdruck (Hypertonie) angeboten.
Warum Patientenschulung bei Bluthochdruck ?Studien der letzten Jahre zeigen, daß die Qualität der Blutdruckeinstellung
sowohl bei Patienten mit essentieller Hypertonie, als auch bei sekundärem Bluthochdruck mangelhaft ist, obwohl
Zahl und Verordnungshäufigkeit blutdrucksenkender Medikamente in den vergangenen Jahren stetig zugenommen
haben.
Für Teilnehmer an diesen Schulungsprogrammen werden von der Krankenkasse die Kosten für ein Blutdruckmeßgerät übernommen.
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© copyright Wolfgang Sander Wolfgang.Sander@T-online.de letzte Änderung: 24.01.99 |